Existenzielle Psychotherapie

Die Existenzielle Psychotherapie (engl.: existential psychotherapy; auch: existenzialistische Psychotherapie) wurde von Rollo May und Irvin D. Yalom begründet. Diese Form der Einzeltherapie geht von der Einsicht aus, dass viele Menschen als Ergebnis einer Konfrontation mit den existenziellen Grundtatsachen des Menschseins Ängste entwickeln, am Leben verzweifeln und durch kognitiv-rationale Therapieformen nicht erreichbar sind. Problemorientierte Therapieformen stoßen hier an ihre Grenzen, da der „Sinn des Lebens“ oder die Frage nach der Sterblichkeit keine „Probleme“ im therapeutischen, sondern eher im philosophischen Sinn darstellen.

Der Psyche kommt die Funktion zu, die vitalen Voraussetzungen der Existenz erlebnismäßig zu repräsentieren und so als Bindeglied zwischen dem Geist und Körper das Wohlbefinden des Menschen und die Erhaltung des Lebens zu hüten. Eine nicht integrierte Psychodynamik führt zu einer Ersetzung des entschiedenen und verantwortlichen Handelns durch psychische Reaktionen und somatische Reflexe. Der therapeutische Zugang erfolgt in diesem Fall durch die Bearbeitung der existenziellen Grundmotivationen.[1]

  1. A[lfred] Längle: Grundprinzipien der existenziellen Psychotherapie. In: Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie. 16 (2015) 1, S. 30–35.

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